Der Begriff „Neurostress“ bezeichnet eine ganze Reihe neuro-endokriner – also die Nerven, das Gehirn oder die hormonproduzierenden Organe betreffende – funktionelle Störungen des Immunsystems, denen biochemischen Fehlfunktionen zu Grunde liegen. Dabei kann es sich beispielsweise um Mangelzustände bestimmter Hormone oder Botenstoffe handeln, die unsere körperliche und seelische Verfassung stark beeinträchtigen können. Menschen die unter Depressionen, Ängsten, Suchterkrankungen, Kopfschmerzen, Erschöpfung, Müdigkeit, Burn-out, Libidoverlust, PMS, Fybromyalgie, Gewichtsproblemen, Hyperaktivität und ähnlichen Beschwerden leiden, sollten bei ihrem Arzt ein Neurostressprofil erstellen lassen, um biochemische Krankheitsursachen auszuschließen.
Was ist ein Neurostressprofil?
Das Neurostressprofil offenbart bestehende Mangel- oder Überschusssituationen wichtiger Hormone, Neurotransmitter und Aminosäuren. Mit Hilfe modernster Labordiagnostik wird beispielsweise die Konzentration der Nebennierenhormone (NN-Hormone) DHEA, Adrenalin und Cortisol bestimmt, die Aufschluss über die Stressbelastung des Körpers geben kann. Hierfür werden über den Tag verteilt mehre Speichelproben vom Patienten entnommen, um ein aussagekräftiges Tagesprofil zu erstellen. Des Weiteren beinhaltet das Neurostressprofil die Bestimmung der Werte von Serotonin, Noradrenalin, Dopamin, GABA, Glutamat und bestimmter Schilddrüsenhormone (FT-Werte), die starken Einfluss auf unser seelisches Wohlbefinden haben. Zu diesem Zwecke werden Blut- und Urinproben des Patienten analysiert. Das Neurostressprofil ist eine wichtige differentialdiagnostische Maßnahme, Experten können anhand der Ergebnissen sehr genau zwischen ähnlichen Krankheitsbildern, wie dem Burn-out, der Major-Depression oder dem chronischen Erschöpfungssyndrom (CFS) unterscheiden und eine zielgenaue Therapie einleiten.
Therapie
Die neurobiologische Forschung hat mittlerweile nachgewiesen, wie wichtig eine ausgewogene Balance der verschiedenen Neurotransmitter und Hormone für unsere Gesundheit ist. Ergibt das Neurostressprofil von der Norm abweichende Werte, ist es deshalb das oberste Ziel für einen Ausgleich zu sorgen. Das kann im Fall von Serotoninmangel beispielsweise durch die gezielte Zufuhr von Tryptophan und 5-HTP erfolgen. Die beiden Serotoninvorstufen können den Mangel schnell wieder beseitigen. Die Therapie mit Mikronährstoffen dieser Art verfolgt einen ganzheitlichen Ansatz und stellt eine natürliche und nebenwirkungsarme Alternative zur Behandlung mit Psychopharmaka dar.